Am nächsten Tag, suchte ich dann Aravain auf. Mein Angebot zusammen verschiedene Events zu organisieren, um Sigil zu verzücken, stieß bei ihr nicht gleich auf großes Verständnis, jedoch konnte ich sie nach einigem Zögern überzeugen, es zu versuchen.
Ideen hatten wir genug, es musste nur noch in ein stimmiges Konzept gebracht werden. Die Vorbereitungen liefen schnell an, die Räumlichkeiten bekamen wir von der „Purpurnen Krake“ angeboten, ebenso wie die Getränke und Speisen.
Wenige Tage später stand auch schon das Konzept der Darbietung und erste Einkäufe konnten erledigt werden, was vor allem meine neue Partnerin Aravain erledigte. Ich nutze die Gelegenheit auf dem Markt etwas Werbung zu machen und einige Karten zu verteilen.
Auf dem Markt viel mir eine junge Frau, eine Aasimar auf, die hervorragend tanzen konnte, natürlich lud ich sie und ihren etwas schäbig und ärmlich wirkenden Begleiter zu unserer Show ein. Als wir gerade schon dabei waren, suchten wir uns noch jemanden, der uns bei der Organisation einige Tätigkeiten abnehmen konnte. Gerade was Schreibarbeiten anging, jemand musste ja notieren, wieviele Gäste kommen würden und wieviel Getränke und Speisen wir brauchen würden. Über einen Vermittler bekamen wir eine Dame empfohlen, bei der ich beim ersten Blick annahm es mit einer Bettlerin zu tun zu haben. In einfachste Gewänder gekleidet und scheinbar ohne jeglichen Besitz und dann noch in Begleitung eines Kobolds. Aufgrund dieser Erscheinung, war ich mir selbst kaum sicher, ob diese Person überhaupt des Schreibens und Lesens mächtig ist.
Dieser erster Eindruck verlor sich aber sehr schnell nach den ersten Worten die wir wechselten, denn diese Dame, offensichtlich eine Halbling oder Hin, wie sie sich nannte, machte einen doch sehr gebildeten Eindruck. Selbst der Kobold in ihrer Begleitung wusste sich zu benehmen und stellte sich als Dreck vor. Und da die Hin namens Chathi Bezahlung ablehnte, sondern nur um ein warmes Mahl pro Tag für sich und ihrer Begleiter und eine Unterkunft ersuchte, gestalteten sich die Gehaltsverhandlungen äußerst angenehm.
Unsere Darbietung ist vor allem für Wesen die, die höheren Künste zu schätzen wissen gedacht. Mit zu schätzen wissen, meinten wir, es sich leisten können oder sich leisten wollen. Da wir ein sehr erlesenes Publikum begeistern wollen, müssen wir natürlich auch für Sicherheit sorgen. Sollte es zu Ärger kommen hat Aravain selbst noch einen Leibwächter, ein Stonechild namens Seth, welcher stets mit einer riesigen Axt bewaffnet ist, er würde für die Sicherheit sorgen.
Während unseren Vorbereitungen und Proben lernten wir uns alle ein bisschen besser kennen und es stellte sich heraus, dass der Kobold namens Dreck ebenfalls ein Barde ist und gerne von mir lernen würde, natürlich schlug ich ihm diesen Wunsch nicht ab.
Wir hatten alles organisiert, alle Karten waren verteilt oder verkauft, die Proben sind gut gelaufen, die Aufführung konnte kommen.
Am Abend der Aufführung ist wirklich alles so eingetroffen, wie wir es geplant hatten, die Plätze waren ausverkauft, Getränke und Speisen war gut ausgesucht und kamen gut beim Publikum an, genauso wie unsere Darbietung. Offensichtlich kamen unsere Ideen sehr gut an. Aravain startete nach dem gesanglichen und tänzerischen Beitrag, ihre ganz besondere Zugabe in einem Nebenzimmer, in dem dann eine sehr exklusive und lustvolle Orgie statt fand.
Ich beteiligte mich natürlich nicht daran, sondern zog mich in meine Gemächer zurück, begleitet von der Aasimardame vom Markt, deren Name Natha ist.
Während der Vorbereitung auf den Auftritt und auch an den Tagen danach lernten wir alle uns etwas besser kennen. Und begannen auch schon mit der Planung weiterer Auftritte. Wie sich herausstellte war der Begleiter Natas, der Drow namens Amildur ein sogenannter Beschaffer. Was bedeutet, dass er darauf spezialisiert ist Dinge auf zu spüren und sie dem jeweiligen Auftraggeber zu beschaffen.
Ich vermute ein eher zwielichtiges Handwerk hinter der Fassade des Beschaffers, daher werde ich ihm gegenüber etwas vorsichtiger sein.
Aber seine Erfahrung würde uns nützliche Dienste erweisen, um während unserer Auftritte unser Publikum vor Dieben zu schützen.
Natürlich werde ich ihn ebenfalls gut im Auge behalten.
Mit Aravain verstehe ich mich immer besser, wir harmonieren geschäftlich sehr gut, aber auch sonst scheint sich eine Freundschaft aufzubauen, heute haben wir beschlossen, nachdem wir alle bezahlt hatten, zusammen einen Seckel zu bilden, um daraus dann Dinge für die weiteren Ideen, die wir haben zu bezahlen.
Ich hab sie sogar mit auf Luftebene genommen und bin dort etwas mit ihr geflogen und habe ihr dabei meine wahre Gestalt offenbart. Dies war für mich ein großer Vertrauensbeweis, den ich selten mit anderen Wesen geteilt habe, ich hoffe sie weiß das zu schätzen.
Nach den aufreibenden Auftritten, genossen wir etwas die Freizeit und da stellte sich heraus, dass es doch sehr schwierig ist, gute Angestellte zu finden, denn Amildur offenbarte nun, dass es vielleicht etwas Hilfe bei einem seiner Aufträge brauchen könnte. Er soll von einem bestimmten Händler in Sigil, einem Mercane ein Schwert besorgen, dass für diesen Händler und auch seinen Auftraggeber von großem Wert ist. Meine Vermutungen wurden bestätigt, dass Amildur unter beschaffen, wohl eher stehlen versteht. Zu seinem Verdruss, stellte sich heraus, dass ein Einbruch oder ein Diebstahl bei diesem Wesen, sich als unmöglich erwiesen. Sein Haus schwebt in einigen Metern Höhe über seinem Grundstück und ist nur über ebenfalls schwebende Steine zu erreichen.
Zuviel für Herrn Amildur, doch mit diesem Problem, werde ich mich später beschäftigen, im Moment versuche ich noch heraus zu finden, ob und wem man vertrauen kann.
Aber nicht nur Amildur bat um Hilfe, auch Chathi, eine Mönchsdame wie sie mir erklärte, die weltlichem Besitz entsagt hat ist nicht zufällig auf Sigil. Ein Aufgabe, führte sie hierher, die Suche nach Ihrem Onkel Lyle Flinkfuß. Eine Suche, die bereits ihre Mutter begonnen hatte und nun auf Chathi übergegangen war. Der Name ihrer Mutter kam mir bekannt vor, ich hatte ihn schon gehört, konnte ihn allerdings nicht mehr in Zusammenhang bringen, ich glaube ich bin dem Namen bei einem meiner kurzen Aufenthalte auf einer der himmlichen Ebenen begegnet.
Als ich Chathi das sagte, stürmte sie auf ihr Zimmer und sprach die nächsten Stunden kein Wort, was ich davon nun halten sollte, war mir nicht klar. Ich entschied ihr Zeit zu geben, um sich zu sammeln.
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